Der Ortsteil Moitzerlitz, mit der Kirche Hl. Geist hat bis 1918 zur Gemeinde Eggenried, früher Herrschaft Weißenstein gehört, war aber immer „nur“ der vierte Teil von Regen.
Die Marktbürger auf der anderen Seite vom Fluss – die „Herentern“ haben die Moitzerlitzer – die „Drenteren“ immer als Bürger zweiter Klasse behandelt, obwohl die Moitzerlitzer dieselben Rechte und Pflichten hatten.
Die Bürger links des Regens (die Moitzerlitzer) führten mit denen der drei Quartiere auf dem rechten Ufer viele Rechtsstreitigkeiten, weil sie sich arg benachteiligt fühlten.
Bereits 1501 klagten die Bürger des Viertels am linken Regenufer vor dem herzoglichen Obergericht in Straubing, da man ihnen nicht einmal eine Bäckerei, eine Fleischbank und eine Wirtschaft zugestehen wollte. Dieses entschied, dass „das Viertel jenseits des Regens, gegen Weißenstein gelegen, nicht mehr als einen Wirt haben solle, der Wein, Met Bier und allerlei Getränke verkaufe, gebe und ausschenke, auch dürfe der Wirt kein Trinker sein, keine Gastung halten und niemand über Nacht beherbergen.“ Eine eigene „Fleischbank oder ein Brothaus“ wurde ihnen aber verwehrt. Immerhin wurden ihnen die gleichen Rechte am „Bürgerholz“ zugestanden. Dass der Wirt keine „Gastung halten“ durfte, bedeutete, dass es sich nur um eine Gassenschänke handelte. Die Gäste durften sich nicht hinsetzen.
Die Regierung in Straubing entschied dann 1771: „dass von jetzt an und alle Zeit das Bürgermeisteramt bei den drei Viertel herenter (also auf der anderen Seite) des Regen bleiben soll“
Das galt bis zur Aufhebung der Marktverfassung 1802.
In der Moitzerlitz gab es – von den Degenbergern gestiftet – ein Spital und ein Siechenhaus, man vermutet, dass dort auch die Leprakranken untergebracht waren.
Die Bewohner „drent“ wurden von den Marktbewohnern „herent“des Flusses spottweise die Moitzalitzer genannt, was in unserer jetzigen Sprache soviel heißt wie ‚die aus dem Siechenhaus (Spital) Entlaufenen.
Der Name Moitzerlitz als Vorteil
Im 30 jährigen Krieg herrschte an vielen Orten die Pest, die „Drenteren“wurden jedoch verschont. 1634 machten sie aus Dankbarkeit eine Wallfahrt nach Patersdorf. Dort wollte man sie nicht empfangen, weil man ja wusste, dass in Regen die Pest herrschte. Sie wurden weggeschickt, die Moitzerlitzer aber versuchten es noch einmal, beim 2. Versuch sagten sie, sie kämen aus Moitzerlitz – daraufhin durften sie in die Kirche.